ħøυgħ ħıgħ š¢ħøøł 2

Corbinian

Ich stöhnte frustriert auf, als Noel seine Hand auf mein Bein legte. "Ach kommt schon! Ich bin doch kein Hormongesteuerter Teenager mehr!" War das ein Scherz? Ich benahm mich so, wie ich mich benahm, weil das mein Image war, dass ich mir mühsam erarbeitet hatte und einfach weil ich es wollte. Hormone hatten da nicht mehr viel zu suchen im Moment. Ich wollte einfach nur meinen Spaß und Jacen auf die Palme zu bringen, war nuneinmal schrecklich spaßig. "Weißt du mein Hübscher, wenn wir ne Pause machen, steck ich dir ganz bestimmt die Zunge in den Hals, wenn du deine Hand da nochmal hinlegst, aber mich betatscht keiner, okay? Ich betatsche. Mich betatscht keiner. Capisci?" Ja so war das nuneinmal. Naja es störte mich ja jetzt auch nicht wirklich, dass der hübsche Kerl mir die Hand auf den Oberschenkel gelegt hatte, ganz bestimmt nicht, aber in Stimmung war ich jetzt wirklich nicht. "Entspannt euch mal, Leute." Shcnurrte ich, schenkte Noel neben mir ein ziemlich nüchternes und freundliches Lächeln und schob seine Hand dann von meinem Bein um mich dann zur Seite zu drehen und aus dem Fenster zu starren. Das nächste mal fahr ich auf meiner Lady. Die staubte jetzt daheim vor sich hin. Eine Schande war das. Nur konnte ich dann Hiob nicht mitnehmen. Ach scheiße!

Noel Thatch

Tja. So sehr konnte man sich täuschen. Corbinin schob meine Hand von seinem Oberschenkel und machte keine Anstalt mich jetzt wieder anzugraben. Er meinte zwar er würde mir bei der nächsten Pause zu gerne die Zunge in den Hals stecken, wenn ich meine Hand da nochmal hinlegen würde, aber ich musste sie da ja auch nicht nochmal hinlegen, wenn er Jace in Ruhe ließ. Ich setzte mich jetzt jedenfalls wieder ordentlich hin und war irgendwie ja doch ein kleines bisschen geschmeichelt, weil er mich Hübscher nannte. Wer wird nicht gerne als hübsch bezeichnet?
"Sorry" murmelte ich. Der Kerl schien tatsächlich einfach nur mit uns zu spielen. Irgendwie ja ziemlich skrupellos, aber das schien bei ihm normal zu sein. Jetzt war er ja auch noch besoffen und eigentlich benahm er sich ja ziemlich nüchtern. Er lallte nicht besonders, konnte vernünftige Sätze formulieren und im Grunde machten die sogar Sinn. Wenn ich eine Flasche Whisky geleert hätte, dann würde ich fast schon sabbernd in einer Ecke liegen, oder so Etwas in der Art. Er hielt sich wirklich gut, war nur ein wenig anmaßender als sonst. Er schien so jemand zu sein, der ziemlich aufmüpfig wurde, wenn er betrunken war. Besser, als wenn er aggressiv oder Deprimiert würde. Ich seufzte als, gab mich mehr oder weniger geschlagen, weil es wohl keinen Sinn machen würde sich aufzuregen, einfach weil das genau das war was Corbinian eigentlich wollte, lehnte mich zurück und sah aus dem Fenster, sah zu wie die Straßen an uns vorbei zu fliegen schienen.

Die letzten Tage schienen endlos zu scheinen und ich hatte mehr als sonst das Gefühl, niemanden zu haben. Im letzten Monat hatte ich noch Jack, doch der hatte sich mit Corbi zusammen getan, der mir gegenüber noch immer nicht besser drauf war. Die letzten drei Tage hatte ich also bei meinem Vater und seiner russischen Pornodarstellerin verbracht um meine letzten Sachen zu holen. Nur über meine Leiche würde ich mit ihnen gemeinsam irgendwo hinziehen. Niemals. Ob die Jungs es allerdings noch lange mit mir aushalten würden, oder bzw mich da haben wollten, war allerdings eine ganz andere Sache. [...]
An dem Morgen, an dem es nach Kentucky gehen sollte, hatte ich verschlafen und auch nach einem Blick auf den Wecker zunächst keine Anstalten gemacht aufzustehen. Es dauerte also eine Weile, bis ich tatsächlich am Bus ankam. Dummerweise hatte ich allerdings aufgrund meiner Abwesenheit auch nicht mitbekommen, dass die Jungs selbst fuhren, Jace und den Neuen eingeschlossen. Ich sah noch kurz zu ihnen hinüber und verzog belustigt das Gesicht, als Corbi Jace und dem Anderen sehr nahe kam. Entweder er war betrunken, hatte etwas anderes genommen oder verarschte sie nach Strich und Faden. Ich tippte allerdings auf die Alkoholische Variante. Schon bestieg ich dann seufzend den Bus und unserer Lehrer stieg nach mir ein. Ich hatte tatsächlich eine freie Sitzbank gefunden und freute mich, dass ich meine Ruhe hatte, doch gerade als ich meine Playlist nach meinem Lieblingssong durchsuchte, setze sich einer unserer Klassenkameraden zu mir, als sei es das normalste von der Welt. Ich hatte mich abgeschottet gegenüber ihnen und die meisten ließen mich einfach in Ruhe. Ich musterte den jungen also nur und sah dann wieder aus dem Fenster und bemerkte, dass das Schulgebäude langsam aus meinem Blickfeld verschwand. Acht Stunden müsste ich in diesem stinkenden Ding aushalten und als ich angestupst wurde, wurde mir bewusst, dass ich mich auch noch unterhalten musste. Innerlich verfluchte ich den Jungen vor mir, lächelte ihn äußerlich aber zur Begrüßung eher abwesend an.
Mason versuchte immer wieder ein neues Gesprächsthema zu finden, um nicht in Schweigen zu verfallen und die Zeit verging nur äußert schleichend. Er versuchte es mit einem Gespräch über die Ausstellung, meine Mitbewohner, meine Einstellung zu einigen Mitschülern und anderen, komplett belanglosen Dingen, die mich nicht interessierten. Eine spannende Fahrt also bis dahin, doch dann kam ein Befreiungsschlag. Wir würden schon bald einen Rastplatz aufsuchen und für 15 Minuten eine Pause einlegen, damit wir uns die Beine vertreten und uns erleichtern konnten.

Jacen
Ich atmete erleichter auf als der Bus den rechten Blinker setzte und wir ihm folgten. Anscheinend mussten schon einige Damen die Toiletten aufsuchen, obwohl wir gerade mal zwei Stunden unterwegs waren. Besonders Glück war ich als wir hielten und ich aussteigen konnte. Auch wenn ich die Jungs mochte so würde ich jetzt doch den Lehrer aufsuchen und darum bitten da mit zu fahren. Mir war klar das es stickig und Eng war aber das war mir lieber als weiter mit dem Betrunken Corbinian in einem Auto sitzen. Meinetwegen konnte er mich einen Feigling nennen aber lieber ein Feigling als jemand der die Besinnung verliert und im Krankenhaus wieder aufwachen würde.

Jack
Auch ich war dankbar als der Bus auf einen Parkplatz fuhr. Meine Lippen formten ein Lächeln als Jacen förmlich aus dem Wagen sprang. Er brauchte Anscheinend dringend Luft und musste sich Beruhigen. Mein Verstand sagte mir auch das wir jetzt nur noch zu dritt weiter fahren würden. Jacen war auf dem Gebiet keine Kämpfer Natur und ich wäre froh wenn er sich so entscheiden würde.

Corbinian

Eine Pause, ja? Nach zwei Stunden. ZWEI MIKRIGEN STUNDEN!!
Wollen die mich verarschen?! Statt einfach mal durch zu fahren, oder nach vier oder fünf Stunden mal ne Pause zu machen, machten wir eine nach nur zwei! Aber hey! Ich bin besoffen. Mir ist das jetzt mal schön egal, weil mein Hirn sich einfach mal die absurdesten Dinge ausdachte. Und bevor ich wirklich darüber nachdenken konnte, über was ich da eigentlich sinnierte, hatte ich es schon wieder fast vergessen. Eigentlich ganz gut so, denn sonst hätte mich das ganze nur wieder auf die Palme gebracht. Ich mein, wenn ich besoffen bin, dann denk ich doch nicht bewusst nach. Da macht das nuneinmal mein Unterbewusstsein. Und das Problem mit meinem Unterbewusstsein war nur leider, dass es irgenein scheiß Problem mit leon hatte. Ich mein, wie oft kann man an ein und die selbe Person denken?! Das ist doch krank! Ich wollte doch gar nicht an ihn denken! Aber jetzt wo ich besoffen war, tat ich das vermutlich alle paar Minuten. Aber ich vergaß es ja fast genauso schnell wieder. Aaaalso ist alles okay.
"Ich geh... äh pissen. Ne. Warte. Ich muss nicht... Ich... ich geh mit Hiob, damit der pissen kann. Genau." So. Hirn. Glückwunsch.
Ich sprang also förmlich aus dem Wagen, riss drausen sofort den Kofferraum auf und Hiob sprang mich winselnd um. Ich lachte, obwohl ich ziemlich unsanft rückwärts zu Boden flog und das ganze wirklich unangenehm weh tat. Der Lehrer stieg gerade aus dem Bus und machte Anstallt zum Auto zu spazieren. Ich war aber immernoch ziemlich besoffen, mein Atem roch vermutlich auch nach dem Whisky. Mir war es relativ egal, ob er mich jetzt besoffen erwischte, oder nicht, aber das würde Jack und Jace und Noel auch ärger machen. Also schob ich Hiob von mir, sprang auf und spazierte einfach mal los. Irgendwo vom Parkplatz weg, irgendow rein ins Grüne. Da gab es ja sogar grün. Gut soweit, denn Hiob musste seine Glieder lockern und Wasser ablassen. Und ich? Ich lief ein Stückchen, Hüpfte ein bisschen herum, vollführte eine fliegende Rolle mitten in ziemlich hohes Gras und blieb liegen. Seufzend starrte ich gen Himmel, sah zu wie die Wolken vorbei zogen und hörte zu, wie Hiob durch das hohe Gras tollte.

Jack
Ich sah Corbinian nach und als er ruckartig nach seiner Rolle verschwand machte ich mir sorgen. Dann fiel mein Blick auf den Lehrer und bittend sah ich zu Jacen. Er nickte mir nur zu und ich machte mich auf den Weg zu Corbinian. Liegend im gras fand ich ihn vor und so hockte ich mich neben ihn und blickte in seine Augen. "Alles okay? Du bist ja eben auch etwas unsaft auf den Beton aufgekommen." Wieso machte ich mir eigentlich solche sorgen um den Kerl, er war doch selber Schuld daran. Aber vielleicht lag es einfach nur daran das sie Befreundet waren.

Jacen
"Mr. Thex könnte ich einen Augenblick mit ihnen Reden." Sofort riss ich den Lehrer mit und schleifte ihn förmlich hinter mir her. In schnellen Worten erklärte ich ihm worum es ging und war überglücklich als er mir sagte das noch einige Plätze frei waren. Aber Einzelne wären nicht mehr vergeben. Dankbar gab ich ihm die Hand und sah dann in die Richtung wo die beiden Jungs verschwunden waren. Noel saß noch immer Auto machte aber sicherlich bald die Anstalten heraus zu kommen.

Noel Thatch

Ich hätte eigentlich keine Pause gebraucht, aber obwohl Corbinian den restlichen Verlauf der Fahrt wirklich umgänglich war, niemanden mehr angegraben hatte und nur brav aus dem Fenster gestarrt hatte, war die Stimmung wirklich angespannt und unangenehm gewesen. Also tat die Pause vielleicht doch ganz gut. Jace und Corbinian sprangen beide förmlich aus dem Wagen. Und ich seufzte ersteinmal. Fuhr mir mit den Händen durchs Gesicht. Jetzt war Jack auch noch weg und ich hockte allein in dem Wagen. Toll.
Mit einem letzten, tiefen Seufzen schwang ich mich aus dem Wagen und... ja was tat ich denn? Ich stand ersteinmal rum und wusste nicht so recht wohin mit mir. Ich hatte mich hier noch immer nicht mit sonderlich vielen angefreundet, eben mit Jace, Jack und Corbinian. Und jetzt stand ich alleine da. Ich schaute mich ein wenig um, machte mich dann aber ganz langsam auf den Weg. Und zwar Jack hinterher zu Corbinian. Aber ich blieb ein wenig abseits stehen, setzte mich dann ins Gras und... Und saß da. Ich wollte die zwei nicht stören. Ich war noch nicht so recht hier angekommen. In Amerika mein ich. An der Schule. In dieser Gesellschaft.

Corbinian

Und dann war Jack da. Was suchte er denn jetzt hier? Irgendwie leuchtete mir das gerade nicht ein, aber er starrte mir ja jetzt in die Augen und fragte mich, ob alles okay wäre. "Natürlich is alles okay!" brummte ich, sah kurz in seine Augen und wollte eigentlich viel lieber weiter in den Himmel gucken. Der war schön. "Hiob hat mich umgeschmissen vorhin. Deshalb. Aber alles okay. Und bei dir?" ja so war es doch.Aber irgendwie kam es mir jetzt ziemlich scheiße vor hier weiter so rum zu liegen während Jack so über mich gebeugt war. Also war ich so gütig und richtete mich auf, saß also im hohen Graß und würde hier am liebsten einfach bleiben. Nur zu doof, dass wir gleich weiter müssten. "Noel!" rief ich und winkte dem Kerl, als ich seinen rotbraunen Haarschopf aus dem Gras lugen sah. "Nicht so schüchtern." Was saß er denn da alleine, wenn Jack und ich doch nur wenige Meter weiter saßen? Eigentlich ja verständlich. Er war neu.

Jack
"Alles bestens, hatte mir, und das tut mir leid, nur etwas sorgen gemacht weil du mit mal weg warst." Sprach ich die Wahrheit und ging bei Seite als er sich aufrichtete. Dann sah auch ich nach hinten und musterte Noel. "Was sitzt du den da so alleine? Los komm her. Noch haben wir etwas Zeit und wir würden so oder so den Bus einholen sollten wir zu spät kommen. Schließlich haben wir einen Hund mit und das weiß Mr. Thex." Meinte ich dann und sah auf den Rüden der etwas weiter weg im Gras umher schnüffelte.

Als der Bus endlich Halt machte, lächelte ich Mason an und bat ihn darum, mich aus der Sitzreihe raus zu lassen, weil ich mir ein wenig die Beine vertreten wollen würde. Man wusste ja nie, wann die nächste Pause eingelegt werden würde. Entgegen all meinen Hoffnungen, dackelte der Kerl mir allerdings nach. Toll. Merkte er nicht, dass ich meine Ruhe haben wollte? Als ich den Bus endlich verlassen hatte und mich kurz umgesehen hatte, sah ich schon Corbi, der mit Hiob im Grünen verschwand. Ich blieb kurz stehen und streckte mich, doch als ich mich gerade dem Wagen näherte, während ich den Pulli zurecht schob, welchen ich schon an Tag X trug, als gewisse Dinge mit Corbi geschehen waren, doch da eilten auch Jack und Jace davon. Ich stockte kurz und ging dann weiter. Der Neue, dessen Namen ich noch immer nicht in meinem Kopf behalten konnte, war ja noch da. Vielleicht konnte man sich ja mit dem ein wenig unterhalten oder wenigstens meinen Verfolger abschütteln, doch der Rothaarige.... suchte auch das weite und folgte Jack, welcher Corbi gefolgt war. Gut, Corbi war gerade niemandem der liebste Gesprächspartner. Mason würde verschwinden, wenn ich zu ihnen ging. Ich entschuldigte mich freundlich bei ihm, aber dass ich nun mal nach meinen Mitbewohnern schauen wollte, schien ihm dann doch irgendwie einzuleuchten.
Ich war noch nicht ganz bei den Jungs angekommen, die da zur Hälfte im Gras lagen, als mir der Neue auffiel, der Abseits von den anderen saß. Innerlich zuckte ich mit den Schultern und ließ mich mehr oder weniger neben ihn fallen. "Cecilia." stellte ich mich lächelnd nur mit meinem Namen vor und erst in diesem Moment wurde mir so wirklich bewusst, dass er genau so bedeckt von Tattoos war, wie der liebe Corbinian.

Noel Thatch

Ich fuhr kurz zusammen, als mich erst Corbinian, dann Jack ansprach. Aber ich saß hier nuneinmal tasächlich ziemlich fehl am Platz. Aber was sollte ich denn machen? Ich mein ich war nuneinmal Neu hier und als Neuer war das ganze nuneinmal nicht ganz so einfach hier. Da war man nuneinmal ersteinmal immer und überall fehl am Platz.
Also saß ich da wie bestellt und nicht abgeholt und wollte mich gerade erheben um mich zu Jack /nd Corbinian zu gesellen. Da kam aber eine junge Frau heran, eine Mitschülerin, soviel ich wusste und wenn ich mich nicht irrte war das Jacks und Corbinians Mitbewohnerin. Irgendwie fand ich diese Wohngemeinschaft ja doch ziemlich suspekt. Ich lächelte der Blondine wirklich äußerst freundlich zu und stellte mich natürlich ebenfalls vor "Noel. Freut mich." Ich sah von ihr zu den zwei Jungs und dann wieder zurück zu Cecilia wie ich jetzt wusste. Meine Güte. Die drei veranstallteten zuhause doch ganz bestimmt regelmäßig Orgien oder sowas. Wenn man bedenkt wie Corbinian drauf war doch durchaus möglich, oder?
"Kommst Du mit rüber zu denen?"

Noel. Wie konnte ich den Namen nur vergessen? Den Namen Corbinian hatte ich mir ja auch nicht merken können und Träger dieses Namens gab es immerhin auch nicht wie Sand am Meer. Ich lächelte ihn kurz ebenso freundlich an, wie er mich, doch als er seinen Blick zu den Jungs abwandte, tat ich es ihm gleich. Was er wohl von den anderen dachte. Was er wohl von mir dachte.... Ich passte äußerlich nicht wirklich zu den anderen. Egal. "Wieso nicht.." antwortete ich ihm dann und stand schon kurz darauf auf.
Ich zögerte kurz, um mir schnell die an meinem Po klebenden Grashalme zu entfernen und um auf Noel zu warten, ehe ich los ging. Ich ließ mich neben Jack ins Gras fallen, was hier ein wenig höher war, und beobachtete kurz Hiob. "Ist alles okay mit ihm?" fragte ich dann Jack und deutete mit meinem Blick auf Corbi.

Corbinian

Und Cece! Cece war auch da! Wieso war die eigentlich nicht mit uns im Auto gefahren, sondern im Bus? Merkwürdig, aber um mir jetzt gedanken darüber zu machen, war ich wirklich noch zu betrunken. Ich mein ich konnte kaum gerade denken!
Noel und Cece kamen dann aber doch irgendwann mal zu uns und als Cece sich neben Jack setzte musterte ich die zwei mistrauisch. "Ey ich sitz hier neben euch! Ich bin besoffen, aber nich taub!" pampte ich los als Cece fragte ob alles okay mit ihm wäre. Pah! Soll sie mich doch selbst fragen!
Aber egal. Ich griff ganz ungeniert nach Noels Arm, sobald er auch nur in Reichweite war und zog ihn dann prompt neben mich auf den Boden. "Du sitzt neben mir. Muss dir doch noch die Zunge in den Hals stecken." grinste ich und zog den Iren näher an mich heran, schlang einen Arm um ihn und ließ die Hand an seiner schmalen Hüfte ruhen. Ich mein der Kerl sah doch wirklich verdammt lecker aus. Kann mir da jemand verübeln, dass ich den unbedingt rumkriegen will? Wieso sollte ich einen Hehl daraus machen? Konnten doch genausogut alle wissen. Ich persönlich mochte es ja, wenn jemand auf mich abfuhr. Das streichelte mein Ego ungemein. Wieso sollte es also nicht auch Noels Ego liebkosen, wenn jemand auf ihn abfuhr?
Während ich Noel so zu mir heran zog, wand ich den Kopf um und sah zu wie Hiob gerade wie ein Bekloppter mit den Vorderpfoten auf irgendetwas einsprang. Vielleicht hatte er eine Maus oder Ratte gefunden? Oder auch einfach nur einen besonders interessanten Kieselstein. Jedenfalls sah das unglaublich niedlich aus, wie er da immer wieder auf dem Fleck hüpfte und seine Ohren dabei jedes Mal auf und ab schlugen.

Jack
"Da hörst du es...es geht ihm gut nur ist er besoffen." brachte ich ihr entgegen und sah dann aus dem Augenwinkel wie er Noel neben sich herunter zog. Sofort legte er seinen Arm um ihn und machte anscheinend sein Versprechen auch war. Am liebsten hätte ich mich auf ihn gestürzt bzw. mit Noel getauscht. Solle er das doch mit mir machen, schließlich war ich schwul und keine Hete. Aber für ihn war das viel Interessanter und machte ihm auch noch spaß. "Corbinian?" Entfurh es dann doch meinem Mund ich griff nach seinem Arm. "Entschuldige das ich dich anfasse, aber meinst du nicht es reicht langsam? Er ist gerade mal angekommen, neu hier, was soll er den für einen Eindruck bekommen. ja gut es ist deine Sache, aber kannst du dich nicht nur für heute einmal zusammen reisen? Morgen werde ich dich nicht mehr darum bitten, nur möchte ich gerne ohne weiteren Stress die Autofahrt hinter mich bringen. Bitte Corbinian, bitte tue mir nur dieses eine mal den gefallen." Bat ich ihn sehr freundlich.

Noel Thatch

Ich hatte mich ebenfalls erhoben und bin der jungen Frau dann gefolgt, stand aber, auch als sie sich bereits neben Jack setzte, ein wenig verloren in der gegend herum, bis ich dann am Arm zu Boden gezogen wurde und mich neben Corbinian auf dem Boden wiederfand. Einer seiner Arme lag um mich und ganz kurz erstarrte ich. Mein Körper schien nicht so ganz zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Dasitzen wie ein steifes Brett, in Scheiß ausbrechen, wild um mich schlagen oder mich an den durchtrainierten Körper des anderen schmiegen. Das war zum Haare raufen! Wäre Corbinian eine Frau (Eine sehr dominante Frau) dann würde ich mich mit sicherheit gleich für letzteres entscheiden und ebenfalls einen Arm um ihn legen. So war das schwierig. Wie ging man mit sowas um? Also lächelte ich einfach nur ein wenig unsicher, entspannte mcih ein wenig und war vorerst froh, dass mir der Kerl nicht gleich die Zunge in den Hals steckte, sondern mich erst angrinste und dann seinen Hund beobachtete, der nebenbei gesagt wirklich unglaublich niedlich aussah, wie der da herumhüpfte. Wegen Jack zuckte ich dann ein wenig zusammen, weil der doch tatsächlich Corbinians Arm packte. Sollte ich jetzt froh sein, oder besser enttäuscht? Ich wusste es immernoch nicht. Das war einfach kompliziert und zu viel für meinen Verstand momentan.
"J-Jack. Schon okay. Solange er mich nicht abknutscht, oder sich seine Hände in intimere Regionen verirren, ertrag ich das schon. Dann lässt er doch Ruhe und alle sind zufrieden. Vielleicht haben wir Glück und er schläft auf der Fahrt ein?" Jetzt brachte ich doch tatsächlich ein echtes Grinsen zu stande. Es war schon lustig von dem tätowierten Kerl zu reden, wie von einem kleinen Kind. "Außerdem wird er sonst doch nur wieder Jace belästigen. Ich weiß ja nicht ob Jacen das lange mitmacht..."

Corbinian

Ich blinzelte verwirrt und sah Jack an, der da jetzt tatsächlich gerade auf mich einredete! Was sollte das denn?! Ich hatte Noel doch einfach nur zu mir gezogen und einen Arm um ihn gelegt! Mehr hatte ich jetzt doch wirklich nicht getan! Ich hatte doch nur gesagt ich müsse ihm die Zunge in den Hals stecken, aber das hatte ich doch jetzt wirklich nicht vor gehabt! Ich hatte nur den Arm um ihn gelegt, verdammte Scheiße!!
Noel verteidigte mich dann ja auch sogar, was ich wirklich ganz schrecklich toll fand. Ich hatte doch jetzt wirklich nicht getan. gesagt, ja, aber nicht getan. Der Ire wurde zum Ende hin dann ja doch ein bisschen zynisch, aber das verzieh ich ihm jetzt einfach mal, schob Jacks Hand ziemlich unsanft von meinem Arm und funkelte ihn wütend an. "Pass auf was du tust, Kleiner. Nimm deine Griffel von mir, verstanden? Es reicht erst dann, wenn ich sage, dass es reicht. Nur dann. Nicht früher. Und solange Noel keine Anstalten macht sich zu wehren, kann es dir vollkommen egal sein, was ich mache, klar? Also untersteh dich mir vorschreiben zu wollen was ich zu tun und was ich zu lassen habe! Dir hab ich immernoch nicht verziehen. Du greif dir an deine Eigene Nase, bevor du die Moralapostel spielen willst." es war ein knurren, ein zischelndes Knurren gewesen. Jetzt kam auch wieder die Wut auf den weißhaarigen Kerl hoch, auch wenn das jetzt ja schon eine ganze Weile her war und wir das bereits einmal durchgekaut hatten, jetzt kam wieder hoch, dass Jack mich im Krankenhaus ebenfalls angeschissen hatte, wegen nichts, dass er von mir verlangt hatte, dass ich Leon nichteinmal ansah! Und jetzt wollte er mir wieder vorschreiben wie ich mich zu verhalten hatte! Einen Scheiß konnte er!
Ich drückte Noel nocheinmal, sogar ziemlich sanft, erhob mich dann, starrte Jack noch ein Weilchen ziemlich grimmig an, bevor ich Cece eine galante Kusshand zuwarf und mich dann umwand und einfach zurück ging. Ein schrilles, extrem lautes Pfeifen ertönte, als ich die Finger zu den Lippen führte und mit diesem Laut Hiob auf mich aufmerksam machte, der mir bellend und freudig mit dem Schwanz wedelnd hinterher hüpfte. Vor dem Auto blieb ich dann aber stehen und alberte noch eine Runde mit dem Rüden herum, raufte ein wenig mit ihm und wollte ihn einfach ein bisschen auspowern, damit die Fahrt nicht so anstrengend für ihn wurde. Ich fütterte ihn mit reichlich Leckerein die ich aus meinem Rucksack kramte und ließ ihn dann auch aus einer Wasserflasche trinken, die eigentlich meine war, aber ich kam auch ohne aus und ich hatte keine Lust alles aus dem Rucksack zu kramen nur um an eine Schüssel zu kommen. Also durfte er das Wasser halb aus meiner Handfläche, halb aus der Flasche schlabbern, wärend wir auf die anderen warteten, damit wir endlich los konnten.
Aber es war gut, dass ich gegangen war, so hatte ich wenigstens doch noch ein bisschen Zeit für mich und konnte mich einigermaßen beruhigen und das kam doch wirklich allen zugute.

Mit großen Augen beobachtete ich ein klein wenig überrascht und unbeholfen das, was gerade vor sich ging. Corbi hatte Noel an sich gerissen, Jack diesen verteidigt und dann fühlte der Betrunkene sich sofort wieder angegriffen. Ich blieb einfach sitzen und sah ihnen zu, bzw hörte zu, was da vor sich ging. Noel schien sich wohl ebenso unwohl zu fühlen, wie ich, denn mich ging das alles nichts an und er wurde bedrängt. Er machte auf mich nicht den Eindruck, als würde es auf Männer stehen, weswegen es mich doch alles ein wenig überraschte. Dann war Corbinian weg. Er ging, nachdem er Jack seine Meinung gesteckt hatte. Ich bekam einen Luftkuss zum Abschied, bei welchem ich mir über den Grad der Ironie nicht ganz sicher war. Allerdings stand ich als Erste wieder auf, befreite mich wie vorhin auch von den Grashalmen und ging ihm langsam nach. Wir mussten sowie so gleich wieder weiter und ich wollte mich wenigstens noch versichern, dass bei ihm alles okay war.
Als ich Corbi mit Hiob spielen sah, verlangsamte ich mein Tempo und blieb dann stehen, ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. Hiob war wirklich der einzige, der eine unveränderte Beziehung zu Corbi hatte. Er war vermutlich auch das einzig wichtige für Corbi. Ich blieb noch eine Weile stehen und beobachtete die beiden, ehe ich mich wieder in Bewegung setze. Der Hund trank gerade in Ruhe und machte auch keine Anstalten aufzusehen, als ich bei den beiden ankam. "Alles in Ordnung bei dir? Habe ich etwas verpasst oder seit ihr noch immer wegen Leon so angespannt?" Ich wusste nicht so recht, was ich zu ihm sagen sollte und letzten Endes schwieg ich einfach nur wieder. Ich hatte nur eine freundschaftliche Beziehung zu Leon gehegt und auch nicht spektakuläres so wie Jack. Oder in gewisser Weise auch der junge Mann vor mir. Und die Geschichte mit Noel konnte ich gar nicht einordnen. Die Woche in der ich nicht da war, hatte ich wohl einiges verpasst.

Corbinian

Ja. Hiob war wohl tatsächlich das einzige was mir wirklich am Herzen lag. Er, meine Gitarren und irgendwie auch mein Motorrad, wobei das natürlich nicht mit der Liebe zu vergleichen war, die ich dem Hund gegenüber empfand. Er verstand mich, machte mir keine Vorwürfe, schrieb mir nicht vor was ich zu tun hatte und war absolut immer für mich da. Er war genau das was ein Mensch vermutlich nie sein konnte. Der absolut beste Freund den es geben konnte. Auch die Sache mit Leon hatte er mir nicht übel genommen. Der Hund hatte sich mir gegenüber benommen wie eh und je, und nachdem ich aus dem Krankenhaus kam, nachdem Leon einfach abgehauen war, war Hiob sogar noch mehr für mich da gewesen als sonst schon. Als würde er spüren was in mir vorging, als würde er spüren, dass mich die Gedanken an Leon verfolgten, dass ich Nachts kein Auge zubekam, weil ich daran dachte, wie es wohl wäre jetzt den warmen Körper des Kerls neben mir zu spüren. Hiob wusste wohl wie mich das fertig machte, wie wenig ich damit anfangen konnte und wie sehr mir diese Gedanken gegen den Strich gingen.
Alles in Ordnung bei dir? Habe ich etwas verpasst oder seit ihr noch immer wegen Leon so angespannt?
Komisch. Ich hatte Cece gar nicht bemerkt. So unaufmerksam war ich doch eigentlich gar nicht. Musste wohl am Alkohol liegen. Sie riss mich jedenfalls aus meinen Gedanken, die wie so oft in letzter Zeit gefährlich in Richtung Leon abschweiften.
Ich seufzte ziemlich tief und wand mich mit einem gequälten Lächeln zu Cece. „Ich weiß es nicht.“ meinte ich und zuckte mit den Schultern. Die Antwort bezog sich auf beides und war eigentlich ziemlich gelogen. Nein, es war nicht alles okay. Ob die angespannte Stimmung jetzt allerdings an Leon lag wusste ich tatsächlich nicht. „Schieb mich in keine Schublade, ja? Bitte. Ich weiß nicht was momentan los ist und jetzt bin ich auch noch ziemlich zugedröhnt und plapper vermutlich Zeug, was ich sonst so nicht gesagt hätte, aber ich weiß auch nicht... ich kann einfach nicht mehr. Ich bin fertig.“ Ja so war es doch. So und nicht anders und mir blieb nicht mehr als zu hoffen, dass es sich hierbei nur um eine Phase handelte, die möglichst bald verschwinden würde.
Ich hockte da also auf dem Asphalt, vergrub jetzt das Gesicht in den Händen und wäre am liebsten ganz wo anders.

Als der junge Mann zu mir aufsah, wirkte er irgendwie anders als sonst. Seine Veränderung lag nicht am Alkoholeinfluss, glaubte ich jedenfalls. Kurzerhand ließ ich mich neben Hiob und somit vor ihm auf den Boden plumpsen. Er hockte zwar, aber mir war es so lieber. Der Hund sah mich kurz ein klein wenig verwundert an, doch ich streckte eine Hand nach ihm aus, um ihn ein wenig am Hals zu kraulen, da war es ihm auch schon wieder egal, dass ich die Ruhe mit ihm und seinem Herrchen unterbrochen hatte. "Du würdest in keine Schublade dieser Welt passen." sagte ich dann, nachdem er mir berichtet hatte, dass er fertig sei. "Und es stört mich kein bisschen, wenn du rumplapperst oder so. Genau genommen finde ich es nur ein wenig unverantwortlich, dass du einfach ein wenig Alkohol als Lösung siehst. Und dann auch noch auf einem Schulausflug." Ich sah ihn an und war kurz versuchte meine Hand nach ihm auszustrecken, um seinen Kopf aus seinen Händen zu heben, allerdings wollte ich ihm nicht zu nahe treten und er war kein zerbrechliches kleines Kind, sondern noch immer Corbi, der wahrscheinlich Letzte, der von mir bemuttert werden musste und wollte. "Das mit Leon ist nicht deine Schuld und ich weiß auch nicht, was da zwischen euch war oder ob überhaupt etwas außerhalb des körperlichen war, aber nun ist er weg." Leon hatte es sogar geschafft Corbi klein zu kriegen mit seinem verschwinden. Der sollte mir lieber nicht wiederkommen und das Chaos bei dem vor mir hockenden, irgendwie kaputt wirkenden Corbi und Jack wieder auslösen. Dann würde sogar ich mal meinen Mund ihm gegenüber aufbekommen. "Scheiß auf ihn." man merkte sofort, dass ich die letzten Worte zwar nicht ernst gemeint hatte, aber doch etwas in die Richtung. Immerhin vermisste ich ihn ja auch irgendwie. Gleich nachdem ich sie ausgesprochen hatte, fühlte ich mich auch schon wieder unendlich schlecht deswegen und machte mir Sorgen, dass ich mir gleich eine Schimpftirade von Corbi anhören musste oder ihm in seinem alkoholisierten Zustand vielleicht mir gegenüber deswegen sogar die Hand ausrutsche. Meine Gesichtsausdruck wechstelte promt von etwas freundlichen, aufbauenden zu einer verunsicherten Miene und aus meinen Augen konnte man wahrscheinlich sogar ablesen, dass ich mich am liebsten selbst geohrfeigt hätte.

Corbinian

Ein wenig? Ein wenig Alkohol? Gut, dass Cece nicht wusste, dass ich mehr oder weniger eine ganze Flasche Whisky geext hatte. Nein das sollte sie vermutlich nicht erfahren, wenn sie ein wenig Alkohol schon unverantwortlich fand. „So fett bin ich doch gar nicht...“ murrte ich zwischen den Händen hervor. Ich hatte ja tatsächlich ziemlich lange nicht mehr intensiv trainiert und versuchte mich erst wieder langsam daran gewöhnen, aber verfettet war ich deshalb doch noch lange nicht. Ich musste ja zugeben, dass meine Muskulatur gelitten hatte, dass sie zwar immer noch klar und deutlich erkennbar war, aber eben nicht mehr so definiert. Äußerst schade, wenn ihr mich fragt. Noels Blick nach zu urteilen, als wir uns das erste mal begegneten und ich mich vor ihm entkleidet habe, brachten die Vermutung nahe, dass ich ihn mit der Muskulatur, wie ich sie vor der Prügelei hatte aufweisen können durchaus rum gekriegt hätte. Aber so würde ich das auch irgendwie hinbekommen. „Ich kann nicht auf ihn scheißen!“ knurrte ich, als ich den Kopf ruckartig wieder aus den Händen hob. Dann seufzte ich. Ich wollte Cece doch nicht so anfahren. „Er ist da einfach drin und ich bekomm ihn da nicht weg und das nervt mich schrecklich...“ ich tippte mir an die Stirn und verzog wieder gequält das Gesicht. Wieso erzählte ich ihr das jetzt? Vielleicht brauchte ich einfach jemanden mit dem ich reden konnte? Jemanden der zumindest ungefähr wusste was eigentlich los war. „Ich will das ja gar nicht, aber jedes Mal wenn ich auch nur ein paar Sekunden für mich habe, schweifen meine Gedanken ab und... und... Ach scheiße...“

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich meinte, dass du fett bist." Ich sah ihn ein wenig verwirrt an. "Ich meinte eher, dass du von deinem Charakter und deinem Verhalten her nirgends passen würdest. Du bist das Gegenteil von fett." Ich hätte beinahe wieder gelächelt, doch da schien es sich schon zu wenden, denn nun ging er auch meine unüberlegten Worte ein. "Tut mir leid, ich meinte es auch gar nicht so..." sagte ich und versuchte nicht ganz so stark zusammen zu zucken, als er mich anknurrte. Als er dann davon sprach, dass er Leon nicht mehr aus dem Kopf bekäme, sah ich ihn wieder direkt an. "Also ist da irgendwie mehr als Freundschaft?" Meine Stimme klang wieder ruhig und ja, ich musste es zugeben, vielleicht ein klein wenig wie bei einer liebenden Mutter. Ich wollte ganz sicher alles andere als das für Corbi sein. Der konnte auf sich selbst aufpassen. Ich stand wieder auf. "Nun komm.." ich lächelte ein wenig. "Dann kümmere ich mich eben darum, dass dieses Wochenende keine Momente aufkommen, wo du nur ein wenig Zeit dazu hättest an ihn zu denken."

Corbinian

Das Gegenteil von fett, also? Also war ich... mager?! Das wurde ja immer besser. Groß darauf eingehen wollte ich dann aber auch nicht. Ich wusste ja jetzt wie sie das eigentlich gemeint hatte. Wieso hatte ich das denn nicht gleich kapiert? Lag das auch am Alkohol? Vielleicht. Jedenfalls kam ich mir ein bisschen dumm vor.
Also ist da irgendwie mehr als Freundschaft?
bedarf das noch ein Antwort? Ich hob einfach nur den Blick, sah Cece aus meinen ziemlich hellblauen und meistens eiskalten Augen an. Nur jetzt waren sie eben nicht eiskalt. Irgendwie anders. Vielleicht verzweifelt? Überfordert? Aufgeschmissen? Irgendwie sowas jedenfalls. Ich sagte dann aber auch nichts mehr dazu, kniff mir nur einmal in den Nasenrücken und schloss die Augen wieder.
Ich vernahm das leise rascheln von Kleidung und als ich wieder auf sah, hatte Cece sich erhoben. Sie hatte recht. Genug trübsal geblasen. Ich erhob mich und verschluckte mich dann beinahe an meiner eigenen Spucke, nach Ceces letzten Worten. Ich starrte sie einen Moment lang an, hob dann eine Augenbraue und war mir nicht sicher, ob ich vielleicht einfach nur zu versaut und besoffen war, denn das hatte unglaublich zweideutig geklungen. Ich mein, sie hatte gesagt, dass sie dafür sorgen wird, dass ich nicht die Gelegenheit dazu bekomme an Leon zu denken. Heilige Scheiße. War doch klar dass ich das jetzt so verstand, oder nicht? "Ähm. Du weißt was du da gesagt hast, oder? Du weißt wie das im Hirn eines notgeilen Besoffenen klingt?" Wenn sie es nicht wusste, sollte sie mal darüber nachdenken. Ganz dringend. Ich steckte Hiob noch ein paar Leckerchen zu und setzte mich dann an den Rand des Kofferraums um auf Jack und Noel zu warten. Und auf Jace ja auch.

Keine Antwort war also auch eine Antwort in diesem Fall. Ich sah ihn weiterhin an, doch als mir dann klar wurde, wie meine letzten Worte für ihn geklungen haben mussten, breitete sich auf meinen Wangen doch eine leichte Röte aus. "Du weißt doch ganz genau, dass ich das nicht so gemeint habe." Ich ging ihm hinterher und setze mich neben ihn, knuffte ihm in der Bewegung auch kurz in die Schulter. "Und auch betrunken solltest du wissen, dass ich es nicht so meine. Im Gegensatz zu dir denke ich nämlich nicht immer nur an das eine." Ich lächelte ihn belustigt an. Für ihn war Noel wahrscheinlich gerade ein guter Anfang für das eine, obwohl dieser mir noch immer so vorkam, als würde er nichts an Männern finden. Ich sah auf mein Handy und stellte fest, dass seit unserer Ankunft am Rastplatz die Zeit zu schnell vergangen war, obwohl es doch irgendwie erholsam war nicht über belanglose Dinge ausgefragt zu werden. "Wir sehen uns dann wohl in sechs Stunden..." murmelte ich dann abwesend und wäre am liebsten einfach bei meinen komischen Mitbewohnern geblieben, wollte mich ihnen aber nicht aufdrängen. Ich stand langsam auf und tat ein paar Schritte in Richtung Bus. "Ärger die anderen nicht zu sehr." sagte ich, noch immer lächelnd, ehe ich weiterging.

Corbinian

Natürlich hatte sie das nicht so gemeint. Wie hätte ich auch sowas denken können?
Ach kommt schon! Mal ehrlich! Wer hätte nicht so gedacht?! Aber egal. Wie ihr Wangen dann rosig wurden, war ja doch ziemlich niedlich und als sie mich in die Seite knuffte grinste ich schelmisch an. "Ich bin halt ein ganz schlimmer Finger. Musst aufpassen was du sagst." mit einem kurzen Zwinkern tat ich es ihr gleich und erhob mich. "Ja... Bis in sechs Stunden..." ich ging noch ein Stück neben ihr her und lachte auf ihre letzten Worte kurz auf. "Ich werd über Noel herfallen, ihm die Zunge in den Hals stecken und es auf der Rückbank mit ihm treiben." Ja das war alles eher im Scherz gemeint und das hörte man hoffentlich auch, da ich mich bemühte wirklich ordentlich viel Ironie in das ganze zu stecken. Bevor Cece im Bus verschwinden konnte, nahm ich ganz dreist ihre Hand, zog sie zu mir und schlang die Arme um sie um ihr einen Kuss aufs Haar zu drücken. "Danke." schnurrte ich ziemlich ehrlich, löste mich dann von ihr und ging zurück zum Wagen um mich wieder ein wenig mit Hiob zu beschäftigen, bis die anderen da waren und wir losfahren könnten.

"Na dann wünsche ich euch noch viel... Spaß?" Ich sah zu ihm hoch, noch immer lächelnd. "Du würdest ihn jedenfalls haben." Am Bus angekommen, fühlte ich mich dann allerdings doch ein klein wenig überrumpelt von seiner Umarmung, sagte allerdings nichts dazu, sondern stieg nach seinem Abgang einfach wieder in den viel zu warmen Bus ein und bereute meine Entscheidung einen Pullover anzuziehen, doch nun war es ja sowie so zu spät. Ich war gerade die letzte der vier Stufen in den Bus hinaufgestiegen und auf den schmalen Gang geschlendert, als mir bereits Mason breit grinsend zunickte. Am liebsten hätte ich laut und genervt geseufzt, ihm die Meinung gesagt und mich woanders hingesetzt, doch ich wollte nicht unhöflich sein. Ich hatte nur kein Bock darauf mit ihm zu reden und kaum war ich an der Sitzreihe mit den nebeneinander liegenden Plätzen angekommen, da plapperte er schon wieder los. Ich verdrehte kurz und kaum erkennbar die Augen, als ich wieder bei ihm ankam. Hätte ich bloß nach einer Mitfahrgelegenheit bei den anderen gefragt.